Beim Jugendfilmwettbewerb „Köln Kurz 2023“ der Bürgerstiftung Köln drehte sich in diesem Jahr alles um das Thema „Freiräume“. Die Jugendlichen reichten zahlreiche, hochklassige und unterschiedliche Kurzfilme zum Thema ein. Nun wurden die Gewinner bei einer feierlichen Veranstaltung und Vorstellung ihrer Videos im Filmforum NRW im Museum Ludwig bekanntgegeben und mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 6000 Euro von Stifter Dr. Jürgen Rembold persönlich ausgezeichnet. Das Besondere an Köln Kurz: Die jugendlichen Preisträger spenden einen Großteil des Preisgeldes an von ihnen zuvor ausgewählte soziale Projekte.
Ein Gewinner stand bereits vor dem Galaabend fest: Mit seinem Beitrag „Der Flusslauf“ sammelte Aaaron bei YouTube und Facebook die meisten „Likes“. Er thematisierte darin sehr offen und eindringlich das Thema Mobbing.
In der Alterskategorie 13 bis 15 Jahre gewann Arnas mit seinem Kurzfilm „Safespaces“ 1.500 Euro, der stilistisch herausragend gedreht war und die Botschaft vermittelte, dass ein Freiraum überall entstehen kann, wo man bei sich selbst ist und sich angenommen fühlt. Der gemeinnützige Anteil von 100o Euro ging an den Förderverein für krebskranke Kinder Köln e.V. Auf Platz zwei wählte die Jury den Beitrag von Jugendlichen aus dem Jugendhaus TREFFER. Sie hatten ein Raplied zum neugestalteten Multifunktionsplatz im Buchheim, die TREFFArena, geschrieben, eingesungen und dazu ein Video gedreht. Der gemeinnützigen Teil des Preisgeldes geht an das besungene Jugendhaus.
Platz eins in der Kategorie 16 plus holten sich Emirhan, Bilal, Emir und Ibrahim mit ihrem sehr humorvollen Beitrag „Dampf ablassen“, in dem sie die Bedeutung des Jugendtreffs in ihrem Alltag zeigen. 1.000 Euro des Preisgeldes der vier Jungs gehen an die Jugendeinrichtung 180 Gradwende, die in ihrem Beitrag auch im Mittelpunkt steht.
Platz zwei in der Kategorie 16 plus belegte der Beitrag „Raum für Träume“ von Nicole, Keta und Pia, die mit einem starken, poetischen Text in Reimform und ästhetischen Bildern überzeugten. Den gemeinnützigen Anteil dachten die drei Mädchen der Diakonie Michaelshoven zu.
Bevor die Preisträger*innen bekannt gegeben wurden, sprach Bürgermeister Dr. Ralf Heinen in Vertretung der Schirmherrin des Wettbewerbs, Köln Oberbürgermeisterin Henriette Reker über die Relevanz von Freiräumen. „Die Jahre 2020 und 2021 werden uns lange in Erinnerung bleiben, oft auch als Zeiten vieler Be- und Einschränkungen – von Kontaktmöglichkeiten über Bewegungsfreiheit bis hin zu Lernchancen“, sagte er in seinem Grußwort der Stadt Köln. „Eine Erkenntnis daraus behält wohl ihre Gültigkeit: Die große Bedeutung von Freiräumen und wie sich ihr Fehlen auf uns – persönlich wie gesellschaftlich – auswirken kann. „Denn ohne Freiräume kaum Autonomie, weniger Spaß, mehr Frust, geringere Lernerfolge und teils große seelische Belastungen“, so Heinen.
Dr. Jürgen Rembold hielt daraufhin ein starkes Plädoyer für mehr ehrenamtliches Engagement. Genau das fördere er mit seiner Stiftung, die gemeinwohlorientiertes Handeln anstoßen und unterstützen will. Dazu zähle auch der Jugendfilmpreis „Köln Kurz“. Schließlich geben die Gewinner*innen hier zwei Drittel ihres Preisgeldes an eine gemeinnützige Organisation ihrer Wahl in Köln weiter. In seinem Grußwort warb Dr. Rembold bei den Jugendlichen dafür, sich schon früh für die Gesellschaft einzusetzen und sagte: „Den Freiraum dazu habt ihr hierzulande“.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Esra und Patrick Phul. Die beiden erlangten mit ihrer in Köln-Porz gedrehten Rap-Musical-Serie „Hype“ bundesweit Bekanntheit, inzwischen läuft diese sogar auf Netflix. Sie wollen insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund ermutigen, sich mit dem Medium Film Gehör zu verschaffen.
Zum Abschluss des Galaabends bedankte sich Martin Müller, Vorsitzender der Bürgerstiftung Köln und Ausrichter des Jugendfilmpreises, bei allen Teilnehmenden, Mitwirkenden und Unterstützer*innen. Ähnlich wie Dr. Rembold warb auch er bei den Jugendlichen (und Erwachsenen) im Saal für ein ehrenamtliches Engagement: „Nichts hilft besser gegen trübe Nachrichten, schlechte Laune oder schlicht Langeweile, als sich für eine bessere Welt einzusetzen, und sei es im Kleinen hier in Köln“, sagte Müller. Er freute sich schon auf die Fortsetzung des Jugendfilmwettbewerbs in zwei Jahren.
Quelle: Bürgerstiftung Köln, Fotos: Murad