Pressemitteilung vom 04.09.2017
Dr. Jürgen Rembold Stiftung * Fuchsweg 60 * 51503 Rösrath * Telefon 02205 83600
PRESSEMITTEILUNG
Netzwerk Depressions-Begleitung gegründet
Rembold Stiftung fördert Ausbildung zum Depressions-Begleiter
Viele von der Volkskrankheit Depression betroffene Menschen und ihre Angehörige leiden darunter, dass sie viel zu lange auf einen Therapieplatz warten müssen und fühlen sich nach erreichten Therapieerfolgen zu Hause wieder allein gelassen.
„Es kann schwer fallen, das in der stationären Behandlung Erlernte daheim weiter anzuwenden“, erklärt Gabriele van der Mehr, 1. Vorsitzende des Vereins aktiv.seelisch.gesund und Leiterin des Rösrather Instituts für Sicherheit und Leben (insile). Die noch fehlende innere Stabilität kann dazu beitragen, dass selbst kleine Alltagshindernisse erneute Krisen auslösen können. Beides führt zu einer sehr hohen Rückfallquote und Wiedererkrankungsraten von 50-70 Prozent, die nachweislich durch begleitende Unterstützung und Präventionsangebote gesenkt werden können. Genau hier kann und will ein ehrenamtlicher Depressions-Begleiter helfen.
In einem Pilotprojekt hat van der Mehr deshalb mit Erfolg sechs Depressions-Begleiter ausgebildet. Nun kann das Projekt dank der Förderung durch die Dr. Jürgen Rembold Stiftung für Bürgerschaftliches Engagement mit Mitteln von 1000 Euro ausgebaut und ein „Netzwerk Depression-Begleitung“ gegründet werden.
Aufgabe für einen ausgebildeten Depressions-Begleiter ist die unbürokratische, individuelle Unterstützung zur Alltagsbewältigung für Betroffene und ihre Angehörigen. „Das Konzept ist aus der Erfahrung und dem Bedarf im Kontakt mit Depressionserkrankten entstanden“, erläutert van der Mehr. So kann es beispielsweise unmöglich erscheinen, einen Arzttermin zu vereinbaren, einzukaufen oder Formulare ausfüllen. Das „Scheitern“ kann neue Krisen beim Betroffenen auslösen, weiß die erfahrene Gesprächstherapeutin.
„Die Unterstützung durch einen ehrenamtlichen Depressions-Begleiter ersetzt aber keinesfalls eine Therapie, Behandlung oder sozialpsychiatrische Hilfen“, betont van der Mehr, „sondern ist ein niederschwelliges Angebot zur Alltagsbewältigung und Krisenprävention“.
An drei Wochenenden lernen Depressions-Begleiter praktische Bewältigungsstrategien, die sie später mit einem Erkrankten teilen können. Die Depressions-Begleiter selbst werden nach der Ausbildung selbstverständlich im Netzwerk unterstützt, regelmäßiger Austausch und Fortbildungen sind gesichert. Die Ausbildung zum Depressionsbegleiter findet in den Vereinsräumen von insile statt, Ahornweg 8, 51503 Rösrath. Sie richtet sich an Interessierte, Pflege- und Fachpersonen und Menschen mit Betroffenenkompetenz. Die nächste Ausbildungsrunde startet am 28. Oktober 2017.
Weitere Informationen und Kontakt über
https://www.nw-depressionsbegleitung.de/ oder
http://www.vandermehr.de/
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten 04.09.2017/Stoll-Hennen