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PRESSEMITTEILUNG
Sprachfeuerwerk beim Literaturwettbewerb der Gruppe 48
Stimmengleichheit bei Jungautoren sorgt für Überraschung
Ein Feuerwerk der Sprache zünden die sechs Finalisten des 3. Literaturwettbewerbs der Gruppe 48 vor rund 50 Zuhörern in der Bildungswerkstatt von Schloss Eulenbroich. Wolfgang Büscher, stellvertretender Bürgermeister Rösraths, eröffnet die Finalrunde mit einem Willkommensgruß der Stadt und bedankt sich beim Verein der Gruppe 48, die den Wettbewerb nach dem Vorbild der legendären Gruppe 47 ins Leben gerufen hatte, „um der Bedeutung von Sprache einen Raum und talentierten Autoren ein Forum zu bieten“, wie Dr. Hannelore Furch, 1. Vorsitzende der Gruppe 48, betont. Ausgelobt sind ein „Förderpreis“ für junge Autoren unter 30 Jahren sowie der „Preis der Gruppe 48“. Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 2000 Euro spendet wie bereits im letzten Jahr die Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.
Was Worte vermögen, stellen alle Finalisten in beeindruckender Weise unter Beweis: Im ersten Teil konkurrieren die Nachwuchstalente Helen Landsberger aus Schriesheim, Sophia Oberhuber aus München und die Berlinerin Angie Volk um den Förderpreis. Landsberger beschäftigt sich in sechs Gedichten gefühlvoll und präzise mit Themen, die ihr unter den Nägeln brennen, es geht um Freiheit, ertrinkende Flüchtlinge, den Menschen als Maschine, das Anderssein und den Mut, sich dazu zu bekennen. Oberhuber lässt die Zuhörer in einem wortgewaltigen Essay tief in ihre Seele blicken, beschreibt die Talfahrt in das Dunkle einer Depression und die Lichtblicke auf einen hellen, blauen Himmel. „Eine erstaunliche Tiefe und eine reife Leistung“, so das Urteil der Jury, die im Vorfeld aus 341 Einsendungen in einem anonymisierten Auswahlverfahren die sechs Finalisten ausgewählt und nach Rösrath eingeladen hatte. Zum Abschluss des ersten Teils schildert Volk in 12 Kapiteln mit kreativen Wortschöpfungen die zwei Welten eines Lebens in Stadt und Land und eigene Lebensbrüche. Drei überzeugende Beiträge, die überraschend vom Publikum und der Jury mit Stimmengleichheit bewertet werden. Deshalb wird das Preisgeld von 800 auf 900 Euro aufgestockt, so dass jede Förderpreisträgerin 300 Euro mit nach Hause nehmen kann.
Um den Preis der Gruppe 48 bewerben sich Torsten Himstedt aus Frankfurt/Oder, Karin Posth aus Köln und Angelica Seithe aus Wettenberg, beide Frauen waren bereits im letzten Jahr unter den Finalisten. Alle drei tragen Gedichte vor, „das waren einfach die qualitativ besten Beiträge“, kommentiert Furch die Lyriklastigkeit im zweiten Teil des Wettbewerbs. Seithe greift die enge Verflechtung zwischen Natur und Beziehungen auf und schafft mit Sätzen wie „wir teilen das Moos unserer Jahre“ unvergessliche Bilder im Kopf der Zuhörer, Posth beeindruckt mit Beobachtungen wie „am Horizont hängt sich das Meer an den Himmel.“ Dennoch gewinnt der einzige Mann unter den Bewerbern am Ende das Rennen. Himstedts „Wortmelodien“ zu Tod und Leben und seine skurrilen Beobachtungen zu Haken schlagenden Hasen oder dem Überlebenskampf einer Stubenfliege, die an Joachim Ringelnatz oder Robert Gernhardt erinnern, treffen den Nerv der Zuhörer: „Es übergibt den Preis der Gruppe 48 ein Ossi vom Prenzlauer Berg, an den andern Ossi, Herrn Torsten Himstedt“, freut sich der Berliner und Juryvorsitzende Dr. Heiger Ostertag.
Keiner der sechs angereisten Autoren geht leer aus, jeder erhält ein Nominierungsgeld von 250 Euro, gespendet von Dr. Uta Oberkampf aus Rösrath, die Mitglied der Gruppe 48 ist und mit dem Vorsitzenden Ostertag, Dr. Marina Linares, Dr. des. Friederike Römhild und Hans Vastag (M.A.) der Jury angehört. Für gute Stimmung sorgt neben der Flötistin Anne Kordes-Pistorius mit ihrem auf die Texte eingehenden Flötenspiel auch Friederike Römhild in ihrer Funktion als Moderatorin, der es in ihrer fachkompetenten und freundlichen Art mühelos gelingt, das interessierte Publikum in die Textdiskussion einzubinden.
„Im nächsten Jahr soll das Finale nach einer Vorrunde in Berlin wieder in Rösrath stattfinden“, gibt Hannelore Furch am Ende der Veranstaltung bekannt und bedankt sich bei allen ehrenamtlich Mitwirkenden in den Vereinsgremien sowie für die Unterstützung der Stadt Rösrath und Stifter Dr. Jürgen Rembold.
Furch/Sto/13.09.2018,
Kontakt Dr. Hannelore Furch, Tel.: 02205 4656
oder email: info@die-gruppe-48.net
www.die-gruppe-48.net
Literaturwettbewerb 2018
am Sonntag, den 09.09.2018, ab 11.00 Uhr
Ein Highlight für Freunde der deutschsprachigen Literatur findet am Sonntag, den 09.09.2018 in der Theaterwerkstatt von Schloss Eulenbroich in Rösrath statt: Zum dritten Mal seit ihrer Gründung lädt die „Gruppe 48“ zum Besuch des von ihr ins Leben gerufenen Literaturwettbewerbs ein. Die Veranstaltung ähnelt im Zuschnitt den Leseswettbewerben der legendären „Gruppe 47“, in deren loser Nachfolge sich die „Gruppe 48“ sieht. Ihre Veranstaltungen werden jedes Jahr zeitgleich zum Gründungstreffen der „Gruppe 47“ um den 10. Sept. durchgeführt. Eröffnet wird die Veranstaltung vom stellvertr. Bürgermeister Wolfgang Büscher. Sechs Finalisten präsentieren persönlich ihre Werke. Das Publikum und die Jury, bestehend aus Dr. Heiger Ostertag, Berlin (Vorsitz), Dr. Marina Linares, Köln, Dr. Uta Oberkampf, Rösrath, Dr. des. Friederike Römhild, München, Hans Vastag M.A., Stuttgart, diskutieren die gelesenen Texte. Gemeinsam werden in geheimer Abstimmung auch die beiden Sieger gekürt. An der öffentlichen Ausschreibung nahmen knapp 350 Autoren teil. Vergeben wird ein mit 1200 Euro dotierter „Preis der Gruppe 48“ und ein mit 800 Euro dotierter „Förderpreis der Gruppe 48“ für Autoren, die nicht älter als 30 Jahre alt sind. Die Preisgelder stiftet wie letztes Jahr die Dr. Jürgen Rembold Stiftung für bürgerschaftliches Engagement, Rösrath. Den sechs Autoren der Finalrunde stiftet Dr. Uta Oberkampf ein Nominierungshonorar von je 250 Euro. Um den Preis „Preis der Gruppe“ bewerben sich Torsten Himstedt aus Frankfurt (Oder), Karin Posth aus Köln und Angelica Seithe aus Wettenberg b. Gießen. Posth und Seithe erreichen zum 2. Mail die Finalrunde der „Gruppe 48“. Alle drei Autoren lesen in der Gattung Lyrik. Um den Förderpreis wetteifern die Jung-Autoren Angie Volk aus Berlin (Prosa), Sophia Oberhuber aus München (Prosa) und Helen Landsberger aus Schriesheim, Baden-Württ. (Lyrik). Die Veranstaltung wird auf Video aufgezeichnet und in Hörfunk, Fernsehen und Web veröffentlicht. Beginn 11.00 Uhr, Ende ca.16,30 Uhr, dazwischen, ab. 13.15 Uhr eine dreiviertelstündige Mittagspause, in der wir einen Imbiss- und Getränkestand sowie einen Büchertisch zum Stöbern anbieten. Moderation Dr. des Friederike Römhild. Für Kunstfreunde gibt es eine Ikarus-Plastik der Kölner Künstlerin Rosemarie Bühler alias Rohna Bühler zu sehen. Ein musikalisches Rahmenprogramm gestaltet die Flötistin Anne Kordes-Pistorius, Mitglied der Gedok Bonn. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Die Gruppe ist an neuen Mitgliedern interessiert.
Kontakt Dr. Hannelore Furch, Tel.: 02205 4656 oder email: info@die-gruppe-48.net
www.die-gruppe-48.net