Rösrather Kabarettfestival mit vielseitigen Talenten
Rösrath. Einen amüsanten Abend mit vielseitig talentierten Künstlerinnen und Künstlern erlebte das Publikum beim 12. Kabarettfestival in Rösrath. Sechs Bewerberinnen und Bewerber sind mit Ausschnitten ihres aktuellen Programms im Wettbewerb im Schloss Eulenbroich aufgetreten. „Ich freue mich, dass sich dieses Festival so gut etabliert hat. Die Zahl der Bewerbungen ist stark gestiegen“, sagte Dr. Jürgen Rembold zur Eröffnung des Abends.
Das Kabarettfestival ist eine gemeinsame Veranstaltung des Kulturvereins Schloss Eulenbroich und der Rembold Stiftung. Die Stiftung hat für das 12. Festival Preisgelder von insgesamt 4000 Euro ausgelobt. Von den Darbietungen der Kabarettistinnen und Kabarettisten zeigte sich das Publikum begeistert und gab immer wieder tosenden Beifall. Allen voran für den Niederländer Patrick Nederkoorn. Mit seinem charmant-witzigen Programm über holländische und deutsche Eigenheiten, garniert mit lustigen Sprachübungen in Niederländisch erreichte er den ersten Platz, der mit 1100 Euro dotiert war.
Über die Platzierung der Bewerber stimmt traditionell das Publikum ab. Zuvor erlebten die zahlreichen Gäste mit den sechs Künstlerinnen und Künstlern ein überaus abwechslungsreiches Programm. Denn jeder Beitrag hatte etwas individuell Besonderes.
„So sieht eine Blondine mit Hirn aus“, erklärte Pe Krieger, als sie eine selbstgestrickte rosafarbene Mütze aufsetzte, an der alle Hirnwindungen deutlich zu sehen waren. Die Künstlerin aus Krefeld präsentierte Musik-Comedy, animierte mit lustigen Refrains, wie „heilige Scheiße“, das Publikum gekonnt zum Mitsingen. Pe Krieger erreichte den zweiten Platz.
Gleich zwei Talente vereint Christoph Rummel in seinem Programm: Er jongliert und textet – gerne in Reimen. Beides trägt er so temporeich vor, dass die Zuschauer ihn gebannt mit Augen und Ohren verfolgen. Zu knackigen politischen Statements hält er geschickt sechs Bälle in der Luft. Dafür wurde er mit dem dritten Platz belohnt.
Seine Vorstellung von gelebter Inklusion präsentierte auf humorvolle Art der Nachwuchs-Kabarettist Kai Bosch. Er lebt mit einer Tetraspastik und ist Stotternder. In seinem Bühnenprogramm geht es Bosch um Begegnungen auf Augenhöhe und um sprachliche Sensibilität. Am Beispiel eines Kusses mit Franzi beschreibt er wie Inklusion funktioniert. Bosch erreichte beim Voting des Publikums den vierten Platz.
Darauf folgte auf dem fünften Rang das Kabarett-Duo Jankowski und Klaffke aus Berlin. Im Rollenspiel gaben Sandra Jankowski und Frank Klaffke einen satirischen Einblick in die Lehrmethoden an Grundschulen. Zum Thema Wohnen und Mietkosten haben sie einen Song „Der perfekte Mieter“ kreiert.
Eine ganz besondere Bühnenpräsenz zeigte die Künstlerin Tüte Süß alias Dörte Müller. Die Sängerin und Songschreiberin aus Berlin präsentierte Ausschnitte ihres Programms „Leicht Sinnig Potent“ und kam auf den sechsten Platz. Stets an ihrer Seite und mit auf der Bühne ist das Skelett Edgar, mit dem sie eine innige Beziehung habe.
Dr. Jürgen Rembold ehrte zum Abschluss des Abends die Teilnehmer und überreichte die Preise an die Künstler und Künstlerinnen. Den Ablauf des Programms moderierte Tom Petersen. Das Team des Kulturvereins mit dem Vorsitzenden Martin Kirschbaum haben die Veranstaltung vorbereitet und organisiert.
Doris Richter