Reittherapie mit Huf und Herz:
Rembold Stiftung finanziert Reitaufstiegshilfe
Auf dem Pferde-Erlebnishof Obergründemich liegt das Glück der Erde sprichwörtlich auf dem Rücken der Pferde. Der alt eingesessene, familiengeführte Reitstall unter der Leitung von Mareike Wasser bietet seit gut einem Jahr auch die Möglichkeit zur integrativen Reittherapie und Reitpädagogik. Insbesondere für motorisch eingeschränkte Kinder und Erwachsene ist das Erklimmen des Pferderückens nun ein ganzes Stück leichter geworden: Mit Hilfe der Rembold Stiftung konnte eine Reitaufstiegshilfe angeschafft werden, die im Rahmen des Sommerfestes offiziell eingeweiht wurde. Beantragt wurde die Hilfe vom gemeinnützigen Verein KinderKraft erLeben e.V., der sich zum Ziel gesetzt hat, Kindern und Jugendlichen Hilfe in Form von Beratung, Begleitung und Therapie zu ermöglichen.
„Wir sind sehr froh über die Unterstützung der Rembold Stiftung“, bedankte sich der Vereinsvorsitzende Sebastian Mönch bei der Übergabe des symbolischen Schecks in Höhe von 3000 Euro. Mit seiner Stiftung habe er bereits zahlreiche integrative Projekte gefördert, erläuterte Dr. Jürgen Rembold in seiner Begrüßung, u. a. die Anschaffung eines Therapieballs für Demenzerkrankte, das Projekt „Drück mich und wir helfen Dir“ in Rösrath oder einen generationenübergreifenden Naschgarten für Senioren und Kinder in Lindlar. Rembold lobte das ehrenamtliche Engagement des Vereins KinderKraft erLeben und zeigte sich beeindruckt von dem fröhlichen, angstfreien Umgang der Kinder beim Ausprobieren der neuen Reitaufstiegshilfe.
Das über 3 Meter lange, massives Gestell ist mit einer großen Rampe versehen und steht fest installiert im Stall, so dass sich auch die speziell ausgebildeten Ponys und Kleinpferde schnell an die neue „Starthilfe“ gewöhnen konnten. Über 30 Jungen und Mädchen nehmen inzwischen an dem von Therapeutinnen und Reitlehrerinnen praktizierten Programm in Obergründemich teil. „Der Bedarf ist riesig“, erzählt Mareike Wasser, „die Kinder und deren Eltern nehmen zum Teil große Strecken von Köln und weiter weg auf sich, die Warteliste ist bereits lang.“ Die Reittherapie umfasst Übungen zur Verbesserung von Denkfähigkeiten und zum Überwinden von Lernschwierigkeiten wie Dyskalkulie und Legasthenie. Frühgeborene mit andauernden Entwicklungsverzögerungen profitierten genauso von der Therapie wir Kinder mit diagnostiziertem ADHS oder Autismus. Der Umgang mit dem Pferd helfe, die Konzentration zu steigern und stärke das Selbstbewusstsein. „Wir verstehen uns als Ort der Auszeit und nehmen jeden Menschen so an, wie er zu uns kommt“, erklärte Reittherapeutin Jule Goßen, die auch als Dozentin im Institut für Reittherapie Epona arbeitet und auf dem Pferde-Erlebnishof Obergründemich Therapeutinnen und Therapeuten ausbildet. „Die Verbindung zum Pferd wird über Körperkontakt hergestellt und hilft dabei, eigene Gefühle besser zu verstehen, zuzulassen und auszudrücken“, so Goßen.
Die speziell ausgebildeten 17 Schul- und Therapiepferde auf dem Erlebnishof Obergründemich sind Seelentröster und treue Begleiter zugleich. Über das wachsende Vertrauen lernen die Kinder spielerisch, Verantwortung zu übernehmen und Selbstvertrauen aufzubauen. So würden schließlich auch soziale Fähigkeiten, zwischenmenschliche Beziehungen und Kommunikationsfähigkeiten gestärkt, die im schulischen, beruflichen und privaten Umfeld positiv wirken.
Der Pferde-Erlebnishof Obergründemich bietet neben der Reitpädagogik und Reittherapie weiterhin regulären Reitunterricht, integrative Ferienprogramme, Kindergeburtstage und bildet Interessierte in Reitpädagogik und Reittherapie aus.
Weitere Informationen unter www.erlebnishof-obergruendemich.de, www.kinderkrafterleben.de