Zum siebten Mal hat der Rösrather Kulturverein zum Kölsch-Literaturwettbewerb in den Bergischen Saal von Schloss Eulenbroich geladen und acht Finalistinnen und Finalisten erfreuten die Zuhörer mit nachdenklichen, aber auch amüsanten Geschichten und Gedichten in kölscher Sproch. Der Wettbewerb wird von der Rembold Stiftung mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 2.200 Euro unterstützt und in den Kategorien Prosa und Lyrik ausgetragen. Wer gewinnt, entscheidet das Publikum.
In der Kategorie Lyrik (Rümcher) hat Erwin Rußkowski den ersten Platz belegt mit seinem Gedicht „Fooßball, do mi Levve“. In der Kategorie Prosa (Verzällcher) überzeugte Rita Goldammer mit ihrer Persiflage „Nor e neu Lämpche för et Auto“.
7. Kölsch-Literaturwettbewerb

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PRESSEMITTEILUNG
Fooßball is ming Levve
Zum siebten Mal hatte der Rösrather Kulturverein zum Kölsch-Literaturwettbewerb in den Bergischen Saal von Schloss Eulenbroich geladen und acht Finalistinnen und Finalisten erfreuten die Zuhörer mit nachdenklichen, aber auch amüsanten Geschichten und Gedichten in kölscher Sproch. Der Wettbewerb wird von der Rösrather Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 2.200 Euro unterstützt. Die Bewahrung der kölschen Mundart ist für den Köln-Ehrenfelder eine Herzensangelegenheit. „Mit dem Daach der kölschen Sproch hat Köln unsere Idee nun endlich aufgegriffen“, begrüßte Stifter Dr. Jürgen Rembold die zahlreich erschienenen Kölsch-Fans mit einem Augenzwinkern und stimmte das Publikum im Verlauf des Abends auch als Moderator auf die vortragenden Autorinnen und Autoren ein. Wie vielfältig die Ausprägungen kölscher und rheinländischer Mundart sind, betonte Martin Kirschbaum, Vorsitzender des Kulturvereins, in seiner Begrüßung und informierte so manch‘ erstaunten Besucher, dass Kölsch von der UNESO mittlerweile auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Sprachen gesetzt wurde.
Dagegen stemmte sich gleich zum Auftakt mit Vehemenz Erwin Rußkowski und begeisterte das Publikum mit seinem herzerfrischenden Rümcher „Fooßball, do mi Levve“, in dem er die turbulenten Szenen einer Ehe schildert, wenn im Fernsehen die wichtigste Sache der Welt übertragen wird: „Da jitt et vill Buhei“. Mit seiner lauter Stimme und Gestik zieht der Lohmarer alle Register und belegt Platz eins in der Kategorie Lyrik. Nachdenklichere, aber nicht minder berührende Töne schlägt Günter Mahlke an. „För eine Aujebleck“ heißt die Liebeserklärung an seine Frau, in der er Zweisamkeit, Endlichkeit und den Tod thematisiert und mitten in die Herzen der Zuhörer trifft. Damit landet Mahlke denkbar knapp hinter Rußkowski auf Platz zwei. Mit seiner Reise durch die vier Elemente „Ääd un Wasser, Füür un Luff“, die von Köln-Nippes bis zum Monte Troodelöh führt, wird Mario Maintz an dritte Stelle gewählt vor Manfred Welsch, der das Gedicht seines verstorbenen Vaters Willi Welsch „De Mamm muss helfe“ vorträgt, in dem Fritz mit viel Situationskomik das immerwährende Muttersöhnchen bleibt und bei „de Botz erop nix zo maache es, bis de Mamm kommt“.
In der Kategorie Prosa tritt erneut Rita Goldammer an und erntet mit ihrer autobiografischen Schilderung „Nor e neu Lämpche för et Auto“ frenetischen Beifall, zustimmendes Kopfnicken und Platz eins in der Zuschauergunst. In der Werkstatt ihres Vertrauens verweist man die Protagonistin zur Terminvereinbarung auf die Homepage des Unternehmens, wo sie bei ihrer virtuellen „persönlichen Assistentin Sabrina “ auch gleich noch das passende Lämpchen bestellen soll. Nach zahlreichen Hürden ist es geschafft, Ersatzteil beschafft, Termin gebucht. Da „säht doch dä Typ beim bezahle, dat hä jar nit verstonn künnt, wiesu die Kunde dat alles online buche. Se künnte doch einfach vürbeikumme un die Ersatzdeil bei ihm kaufe, dann wör och flöck ene Mechaniker do för de Service.“
Mit dem Verzällcher „Opa, wat es eijentlich Karneval?“ steigt Günter Mahlke zum zweiten Mal in den Ring und erklärt tiefsinnig und humorvoll zugleich, was Karneval kann und will: Die Seele der Menschen entlasten, damit sie Kraft sammeln kann „för all die schwierije Saache, die em Johr op se zokumme künnte“. Dafür gibt es erneut Platz zwei vor Markus Walther, der in seiner Geschichte „Nix es wie et wor“ in die Zukunft blickt und den Klimawandel bitter-süß schildert, wenn er auf dem Surfbrett von Köln nach Düsseldorf fährt und dort schon der Strand der Nordsee am Horizont erscheint. Um die Auswüchse des Sozialstaates geht es in der Geschichte „Et Finche“ von Georg Schultens, vorgetragen von Anita Schweinem. Finchen stellt so Einiges an, um möglichst viele Sachleistungen herauszuschinden, aber der kluge Mitarbeiter lässt sich nicht aufs Glatteis führen. Die Geschichte geht versöhnlich aus und Finchen resümiert: „Do wors off ne hadde Hungk, ävver gerääch!
Der Abend op Kölsch endete mit der spannenden Bekanntgabe der Platzierungen, Stifter Dr. Jürgen Rembold überreichte neben den symbolischen Schecks auch ein Glas Honig der Stiftungsedition der Bürger-Bienen-Werkstatt Großbliersbach, einem von der Stiftung geförderten Rösrather Umweltprojekt und forderte alle Anwesenden auf, die Werbetrommel für den nächsten Kölsch- Literaturwettbewerb zu rühren. Petra Stoll-Hennen
Die besten Verzällcher und Rümcher der vorangegangenen Wettbewerbe sind weiterhin zu erwerben beim Kulturmaschinen Verlag unter www.kulturmaschinen.com
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